Engasch-Meng

Es lauert auf seinen Auftritt, das Unwort. Irgendwann schießt es dann aus der Deponie sprachlichen Sondermülls hervor, heimtückisch, allerdings nie völlig unerwartet: das Engasch-Meng. In jeder Begrüßung der Vereinsvorsitzenden, in jedem Grußwort der Lokalpolitiker, in jeder Danksagung der Geehrten. Das Engasch-Meng, zuweilen auch in Gestalt seines noch hässlicheren Bruders, des Ängasch-Mähs.

Es ist immer das Gleiche. Erst die Begrüßung, dann allerlei Ausführungen, und schließlich ist es unumgänglich: die Danksagung. Dank für dies, Dank für das. Und Dank - die Lippe stülpt sich nach außen, der Kiefer rotiert, die Zunge verknotet sich - also Dank für das Engasch-Meng. Oder das Ängasch-Mäh. Oder das Ongasch-Monn.

Niemand verlangt, dass hiesigen Rednern akzentfreies Französisch locker aus Kehle und Rachen entweicht. Aber warum nicht vielen Dank "für die Arbeit und den Einsatz"? Warum immer "Engagement"? Wer das Vorrecht hat, andere Menschen mit seinen Ergüssen zu erfreuen, sollte da einfach etwas mehr Rücksicht nehmen. In diesem Sinn vielen Dank für Ihr zukünftiges Engasch-Meng.